Schloss Grafeneck war ein NS-Tötungszentrum im Rahmen der Aktion T4, dem Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten. Es befand sich in der Nähe der Gemeinde Gomadingen in Baden-Württemberg.
Funktion: Zwischen Januar und Dezember 1940 wurden in Grafeneck über 10.600 Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen sowie psychisch Kranke durch Giftgas ermordet. Die Opfer kamen aus verschiedenen Heil- und Pflegeanstalten Südwestdeutschlands. Die Auswahl der Opfer erfolgte aufgrund ideologischer Kriterien, da sie von den Nationalsozialisten als "lebensunwert" eingestuft wurden.
Ablauf der Morde: Die Opfer wurden unter dem Vorwand einer Verlegung in eine andere Anstalt nach Grafeneck gebracht. Nach der Ankunft wurden sie untersucht und registriert. Kurz darauf wurden sie in eine als Duschraum getarnte Gaskammer geführt und mit Kohlenmonoxid erstickt. Die Leichen wurden anschließend in einem Krematorium verbrannt.
Täterschaft: Verantwortlich für die Organisation und Durchführung der Morde waren sowohl zentrale Stellen der NS-Regierung als auch das Personal von Schloss Grafeneck, darunter Ärzte, Pfleger und Verwaltungsangestellte.
Nachkriegszeit: Nach der Schließung des Tötungszentrums Ende 1940 wurde das Schloss als Lazarett und später als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Nach dem Krieg wurde das Gelände zu einer Gedenkstätte umgestaltet.
Gedenkstätte: Die Gedenkstätte Grafeneck erinnert an die Opfer der NS-Euthanasie und dient der Aufklärung über die Verbrechen des Nationalsozialismus. Sie umfasst ein Dokumentationszentrum, einen Friedhof, ein Mahnmal und die original erhaltenen Gebäude des Schlosses. Die Gedenkstätte leistet einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur und zur Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit.
Bedeutung: Schloss Grafeneck steht als Symbol für die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Erinnerung an die Opfer und die Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen der NS-Euthanasie sind von großer Bedeutung für die Gegenwart und die Zukunft. Es ist eine Mahnung, Menschenwürde und Menschenrechte zu achten und jeder Form von Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenzutreten.
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